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30 wundervolle Rituale für Eure traumhafte Freie Trauung

Möglicherweise ist schon der Begriff Ritual für die meisten Rituale in einer Freien Trauung nicht besonders gut gewählt. Ein Ritual sollte eine Handlung sein, die sich durch einen sehr hohen Symbolgehalt auszeichnet. Darüber hinaus versucht das Ritual, die Bedeutung der Handlung sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Somit soll es eure Eheschließung symbolisch unterstützen und ausdrücken. Dabei hält sich ein Ritual an klar vorgegebene Regeln, die einen gewissen Wiedererkennungswert haben.

Bei vielen Ritualen, die in Freien Trauungen vorkommen, ist schon der hohe Symbolgehalt schwierig zu ermitteln und muss häufig erst erklärt werden. Wobei es jedoch auch Handlungen gibt, die in jedem Fall einen hohen Wiedererkennungseffekt haben und auch im religiösen und standesamtlichen Kontext verwendet werden.

Dazu gehören Rituale, die als „klassisch“ empfunden werden und in vielen Freien Trauungen selbstverständlich dazugehören.

Ohne vertiefend auf die Bedeutung von Ritualen einzugehen und ohne die verwendbaren rituellen Handlungen auf ihren Symbolgehalt zu prüfen, werden diese hier in den folgenden Kategorien vorgestellt:

  1. Klassische Rituale
  2. Mischrituale
  3. Wunschrituale
  4. Erinnerungsrituale
  5. Weitere Rituale

1. Klassische Rituale

Unter den „klassischen“ Ritualen verstehe ich diejenigen, die allgemein bekannt sind und sofort wiedererkannt werden. Egal ob wir an einer kirchlichen, standesamtlichen oder freien Trauung teilnehmen, es wird in jedem Fall ein klassisches Ritual erwartet. Zu diesen zählen: das Ja-Wort oder Eheversprechen, der Ringtausch sowie die Erklärung zu Mann und Frau und zum Abschluss natürlich der Kuss. Auch die Hochzeitskerze zähle ich zu dieser Kategorie.

Das Eheversprechen oder Ja-Wort, der Ringtausch und Kuss sind bei Freien Trauungen Rituale, die fast immer vorkommen. Die Erklärung zu Mann und Frau oder die Erklärung zum Paar scheint hingegen nicht immer gemacht zu werden.

Ja-Wort oder Eheversprechen

Am liebsten beides, wenn man mich fragt. In einem Eheversprechen könnt ihr all das einbauen, was euch wichtig ist. In diesem Blogartikel findet ihr viele Beispiele für Formulierungen.

Von einer Liebeserklärung über Wünsche bis zu konkreten Versprechen lässt sich ein wundervolles Ehegelöbnis gestalten. Ich erlebe bei vielen Paaren, dass auf das klassische „Ja, ich will!“ nicht verzichtet werden darf. Es spricht nichts dagegen, vor oder nach einem Versprechen auch noch durch den Hochzeitsredner „formal“ die Frage stellen zu lassen: „Willst du … die hier Anwesende …?“

Paare, die sich schwertun in der Öffentlichkeit etwas zu sagen und Sorge haben, an diesem Tag auch nur einen Satz rauszubekommen, machen alles richtig, wenn sie sich ausschließlich das Ja-Wort geben. Doch sollte sich das Paar bewusst sein, dass auch das Eheversprechen nicht auswendig gesagt werden muss. In der Regel lesen Paare ihr Ehegelöbnis bei mir ab. Es ist eine außergewöhnliche Situation, da reicht schon ein kleiner Stolperer am Anfang und der auswendig gelernte Text ist vergessen. Ob ihr als Paar den Text selbst in den Händen haltet oder der Hochzeitsredner den Text hinhält, bleibt euch überlassen. Ich halte dem Paar den Text gerne hin. Dann kann sich das Paar ganz auf sich konzentrieren und sich bei den Händen nehmen.

Das Eheversprechen (und / oder Ja-Wort) bildet den Höhepunkt der Freien Trauung. Alles läuft darauf hinaus. Es ist der Grund, warum das Paar und die Gäste überhaupt gekommen sind.

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Ringtausch

Auch wenn schon auf dem Standesamt die Ringe häufig getauscht werden, nehmen viele Paare sie wieder ab, um sie in der Freien Trauung erneut zu tauschen. Der Tausch findet nach dem Ja-Wort oder dem Eheversprechen statt. Der Hochzeitsredner sagt meist etwas über die Ringe und ihre Bedeutung und fordert das Paar auf, diese nun einander anzustecken.

Bei dem Ringtausch kann sich das Paar ebenfalls ein „Ringversprechen“ geben. Es kann als Ersatz für ein eigenes Eheversprechen genutzt werden oder auch ergänzend sein. Es ist in der Regel aber relativ kurz bzw. deutlich kürzer als ein eigenes Eheversprechen.

Eine Variation dazu kann das „Dedizieren“ beim Eheversprechen sein. Ein Partner legt sein Versprechen ab und bittet dann seinen Partner, als Zeichen dieses Versprechens den Ring zu tragen und steckt ihn dann an. Das Gleiche gilt dann zum Versprechen der zweiten Person. „So trage bitte als Zeichen meiner Liebe und Treue diesen Ring!“ Auch hier beinhaltet dies wieder eine symbolisch sehr starke Geste.

Um den Trauzeugen eine besondere Bedeutung zu geben, kann der Hochzeitsredner diese ebenfalls nach vorne bitten. Sie stehen dann neben dem Redner, um das Versprechen besonders gut zu hören und zu bezeugen. Dabei können ihnen die Ringe übergeben werden, die sie euch dann zur richtigen Zeit hinhalten. Es muss nur beachtet werden, dass die Ringe getauscht werden. Also muss der Trauzeuge der Braut den Ring des Bräutigams halten und der Trauzeuge des Bräutigams den Ring der Braut. Das sollte dann euer Hochzeitsredner im Blick haben.

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Erklärung zu Mann und Frau

Für einen Hochzeitsredner dürfte dies ein wesentlicher Höhepunkt der Zeremonie sein. Der Zeremonienleiter stellt fest, dass Ihr aufgrund eures Versprechens ein Paar seid, das sich aneinander bindet. Verdeutlichen kann man das durch ein Band, das um die Hand gewickelt wird (siehe Handfasting).

Die Länge der Erklärung und der Inhalt kann sehr unterschiedlich sein. Manch ein Trauredner hat dafür einen festen Text, der dann rituell verwendet wird. Auch für jedes Paar individuell gestaltete Erklärungen sind möglich. Auch kann nach dem Eheversprechen eine schlichte Erklärung erfolgen, wie zum Beispiel: „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau!“

Eine Variante der Erklärung zu Mann und Frau kann eine Art „Community Vow“ sein, d. h. alle Gäste erklären es gemeinsam. Dabei stehen sie gemeinsam in einem Kreis um das Paar herum. Bei kleineren Gesellschaften ist das schnell und leicht umgesetzt. Bei größeren müssen die Gäste in mehreren Reihen stehen. In der Planung sollte da etwas mehr Zeit einkalkuliert werden.

Handfasting

Wie bei dem Ritual: „Erklärung zu Mann und Frau“ schon beschrieben, kann das Handfasting ein Element sein, um die Bindung der Partner zu verdeutlichen. Doch muss es nicht direkt zur Bestätigung genutzt werden. Ebenfalls ist es möglich, dies als eigenständiges Element vor oder nach dem Eheversprechen einzusetzen.

Die Partner stehen sich gegenüber und nehmen sich bei beiden Händen. Dann wickelt der Trauredner eine Schnur oder ein Tuch locker um die Hände und verknotet es.

Allein für das Umwickeln der Hände gibt es mehrere Möglichkeiten. Es lässt sich einfach ein Schal herumwickeln, aber man kann auch die Hände mit einer Schnur zusammenknoten. Die Schnur kann wiederum aus mehreren dünnen Schnüren bestehen. Dabei kann das Brautpaar diese Schnur im Vorfeld selbst gestalten. Auch ist es möglich, viele dünne Schnüre während der Zeremonie von den Gästen zu einer Schnur wickeln zu lassen.

Neben dem einfachen Umschlingen der Hand gibt es deutlich mehr Möglichkeiten. In diesem Blogartikel findest du noch mehr Informationen!

Kuss

Das erklärt sich hoffentlich von allein. Dennoch: Nachdem ihr nun ein „Ehepaar“ seid, sollte es auch zum ersten Kuss in eurer Ehe kommen. Es ist der romantischste Augenblick der Zeremonie und nur zu oft habe ich den Eindruck, dass alle Gäste auf diesen Augenblick gewartet haben. Es ist nicht überraschend, dass bei dem Kuss auch applaudiert wird. Wenn der Applaus nicht automatisch einsetzt, sollte der Trauredner zumindest einmal in die Hand klatschen und dann werden die Gäste meist begeistert miteinstimmen.

Eine Variante zum Klatschen ist das Schütteln kleiner Glöckchen. Sie werden vor der Zeremonie auf den Plätzen verteilt. Am besten gebt ihr den Trauzeugen den Auftrag damit zur rechten Zeit mit dem Klingeln anzufangen. Dann machen alle anderen ebenfalls mit.

Der Trauredner kann den Kuss ankündigen oder durch eine Geste einleiten.

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Die Hochzeitskerze

Die Hochzeitskerze ist ein sehr altes Ritual. Schon seit vielen Jahrhunderten wird sie bei Hochzeiten entzündet. Auch heute ist es sehr beliebt, diese auch in der Freien Trauung zu entzünden. Meist wird die Kerze von dem Brautpaar organisiert und ist oft mit den Vornamen des Brautpaars und dem Datum der Hochzeit versehen. Häufig wird dazu auch ein erklärender Text vorgelesen.

Natürlich kann sie auch von den Eltern oder Trauzeugen geschenkt und auch gestaltet werden. Es ist naheliegend, dass das Paar die Kerze gemeinsam entzündet. Ich habe aber auch schon gesehen, dass die Kerze von den „Schenkenden“ angezündet wurde.

Trauurkunde

Eine Urkunde für die Trauung zu gestalten und unterschreiben zu lassen, erscheint auf den ersten Blick nicht gerade als Ritual. Dennoch unterschreiben wir bei allen wichtigen Anlässen ein Dokument. Bei Hochzeiten wird auf dem Standesamt und selbst in der Kirche anschließend unterschrieben. Für mich heißt das: Es ist ein Pflichtritual! Die Gestaltung lässt zwei Möglichkeiten zu:

  1. Auf der Urkunde sind Namen, Datum und Ort vermerkt.
  2. Auf der Urkunde steht ebenfalls das Eheversprechen oder Ja-Wort, das dann vom Brautpaar unterschrieben wird.

2. Mischrituale

Bei diesen Ritualen werden verschiedene Stoffe, meist farblich unterschiedlich oder durch eine andere Form, miteinander vermischt. Durch das Schütten wird aus zwei eins und doch deutlich sichtbar bleiben die beiden unterschiedlichen Stoffe.

Es ist möglich, diese auch um weitere Stoffe und Farben zu ergänzen. So können auch Gäste eingebunden werden.

Das Sandritual

Das Sandritual wird auf unzähligen Webseiten erklärt und gehört damit zu den bekanntesten Ritualen für Freie Trauungen.

Beide Partner schütten jeweils einen anders gefärbten Sand in ein gemeinsames Gefäß. Der Sand vermischt sich und bildet Schichten. Da es hinterher nicht mehr möglich sein wird, die verschiedenen Sandfarben zu trennen, steht dieses Ritual für die Vereinigung in der Ehe. Auf der einen Seite sind die Partner Individuen, die ihre eigene Persönlichkeit haben. Auf der anderen Seite bilden sie nun eine Einheit, die sich nicht mehr trennen lässt. Also: „Aus zwei wird ein und bleibt doch zwei!“

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Das Wachsritual

Der Gedanke hinter dem Wachsritual ist das „Sandritual“. Wenn ihr dem Sandritual eine tiefere Bedeutung geben wollt, dann lässt sich damit eine Kerze während der Zeremonie gestalten.

Statt dem Sand wird Wachsgranulat verwendet. Jeder Partner erhält eine andere Farbe und gemeinsam gießen sie das Granulat in ein Gefäß. Vorher wird eine kleine Kerze mit langem Docht hineingestellt oder eine dritte Person hält einen Docht hinein. So erschafft das Paar während der Zeremonie seine eigene Hochzeitskerze.

Cocktail mixen

Auch hier liegt das „Sandritual“ zugrunde. Verschiedene Alkohole und Säfte werden zusammengegossen und während der Zeremonie getrunken. Da meist mehr als zwei Komponenten notwendig sind, stehen die einzelnen Zutaten nicht nur für das Paar. Vielmehr können durch die unterschiedlichen Farben dem Getränk verschiedene Bedeutungen hinzugefügt werden. Auch können die Farben für unterschiedliche Charaktereigenschaften des Paares stehen.

Gewürze mischen

Dies ist ebenfalls eine Variante der Sandzeremonie. Es werden also zwei oder mehr Gewürze zusammengemischt. Während der Sand später als Dekoration in einem Regal dient, kann das Gewürz weiterverwendet werden. Es kann die besondere „Würze“ in die Ehe bringen und bei verschiedenen Gelegenheiten auf den Tisch kommen. Das Paar kann die einzelnen Komponenten selbst auswählen. Möglich ist ebenfalls, die Gäste im Vorfeld zu bitten, Gewürze mitzubringen und diese dann zu mischen.

Bei Brautpaaren mit Vorliebe für gemeinsames Kochen ist dieses Ritual fast ein Muss!

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Teesorten mischen

Ob Sand, Wachs, Cocktail oder Gewürze mischen, das Grundprinzip lässt sich auf unzählige Dinge anwenden. Es muss zum Brautpaar einen Bezug haben, dann ist es optimal. Fragt euch also, ob es in eurer Beziehung eine Leidenschaft oder ein Hobby gibt, aus dem sich etwas zusammenmischen lässt.

Bei allen diesen „Misch-Ritualen“ gibt es auch immer die Möglichkeit, die Gäste mit einzubinden. Nicht nur das Brautpaar kann etwas in ein Gefäß schütten. Anschließend kann es auch Gästen möglich gemacht werden, sich daran zu beteiligen. Dies muss nicht zwingend in der Zeremonie sein. Es kann den Gästen auch nach der Zeremonie ermöglicht werden, beispielsweise während der Gratulationen.

Sanduhr

Statt zwei verschiedene Sandfarben in ein einfaches Gefäß zu schütten, wird in diesem Fall eine befüllbare Sanduhr verwendet. Neben dem Gedanken des „Sandrituals“ (aus zwei wird eins und bleibt doch zwei), haben wir hier noch das Thema Zeit integriert. Auch wenn eine Sanduhr Zeit misst, steht sie nun auch für die Unendlichkeit der Liebe der Partner zueinander.

3. Wunschrituale

Auch wenn die meisten Gäste sich auf die Feier freuen, ist ein wesentlicher Bestandteil einer Hochzeit die Wünsche der Besucher. Verwandte und Freunde finden sich zusammen, um das Brautpaar zu beglückwünschen und alles Gute für ihren Lebensweg zu wünschen. Diese Wünsche lassen sich auch symbolisch ausdrücken.

Glas zertreten

Eigentlich ein recht bekanntes Ritual, da es in so manchem Film vorkommt. Es ist ein klassisches Ritual bei jüdischen Hochzeiten, meist erweitert mit dem Ausruf: „Masel tov“ (Viel Glück!). In den jüdischen Hochzeiten soll es auch an die Zerstörung des Tempels erinnern und auch ein Hinweis sein, dass es in einer Ehe auch schwierige Zeiten gibt.

Natürlich kann das auch bei einer Freien Trauung gemacht werden. Dadurch zeigt sich, wie vielseitig Freie Trauungen sind. Die Herkunftskultur spielt dabei keine Rolle, da Symbole jeglicher Art integriert werden können. Wir verstehen zerbrochenes Glas meist als Zeichen für Glück, was es zu einem sehr schönen Ritual für die Traufeier macht.

Brot brechen

Beim gemeinsamen Brot brechen und essen gehören auch die Familien dazu. Dann symbolisiert es die Aufnahme des Partners in die jeweils „neue“ Familie. Natürlich kann es auch, wie als Gastgeschenk beim Einzug in ein neues Haus, dafür stehen, dass in der Beziehung niemals Hunger herrschen soll – also der Wunsch nach Wohlstand.

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Wünsche verbrennen

Meist geht es bei einem Ritual mit Feuer um einen Neuanfang. Häufig lag der Ursprung auch darin, böse Geister zu verjagen. Doch kann es auch genutzt werden, um Wünsche auf den Weg zu bringen. Dies ist beim Entzünden von Kerzen meist der Fall. Gebete und Wünsche sollen durch das Verbrennen in Erfüllung gehen.

Als Ritual kann man Zettel oder auch kleine Holzplättchen mit guten Wünschen beschriften und diese dann während oder direkt nach der Zeremonie verbrennen, damit sie in Erfüllung gehen.

Wunsch-Puzzle

Statt Wünsche auf einen einfachen Zettel zu schreiben, kann auch ein Puzzle verwendet werden. Das ist ein leeres Puzzle (blanko Puzzle), auf dessen Puzzlestücke Wünsche durch die Gäste geschrieben werden. Da es ein solches Puzzle auch in verschiedenen Formen gibt, kann auch eines in Herzform verwendet werden.

Eine wundervolle Erinnerung kann es sein, wenn dies in der gemeinsamen Wohnung aufgehängt wird.

Ringwarming / Ringsegnung

Jeder Gast erhält nacheinander die Ringe. Meist sind sie dafür auf einer Schnur aufgefädelt. Wenn der Gast die Ringe hat, nimmt er sie in beide Hände und wünscht all das Gute, das er dem Brautpaar mit auf den Weg geben möchte, in die Ringe hinein. So werden die guten Wünsche das Paar ihr Leben lang begleiten.

Steine wünschen oder Steinritual

Die Gäste halten kleine Steine in der Hand und geben die Wünsche an die Steine weiter. Ebenfalls schreiben die Gäste die Wünsche auch noch darauf. Die Steine bewahrt das Paar dann zu Hause auf.

Es gibt bei diesem Ritual auch unzählige Möglichkeiten der Variation. Für die Steine kann nahezu jeder beliebige Gegenstand genommen werden.

Die Hochzeitskette

Auch wenn sie in der Vorbereitung etwas aufwendiger ist, stellt sie eine recht seltenes, aber auch sehr schönes Ritual dar. Schon im Vorfeld müssen die Gäste informiert werden, dass sie etwas Kleines für diese Kette mitbringen müssen. Dies muss sich auf eine Schnur auffädeln lassen. Dem Gast ist dabei völlig freigestellt, was er mitbringt. Das kann zu sehr lustigen Mitbringseln führen. Symbolisch wird sie dann zur Erklärung von Mann und Frau über die Hände des Paares gelegt.

4. Erinnerungsrituale

Eine Hochzeit ist ein einmaliges Ereignis im Leben eines Paares. Um sich immer wieder an diesen traumhaften Tag zurückzuerinnern, werden unzählige Fotos oder auch Videos gemacht. Doch kann auch in der Trauzeremonie eine bleibende Erinnerung durch Rituale geschaffen werden.

Buch binden

Beide Partner wählen ein Buch aus, dass sie in irgendeiner Form beeinflusst hat. Während der Zeremonie lesen sie je eine Passage aus diesem Buch vor. Anschließend werden die beiden Bücher miteinander durch eine Schnur verbunden. Damit wird die Vergangenheit mit der gemeinsamen Zukunft verbunden.

Zeitkapsel

Gegenstände, die an die Zeremonie erinnern, werden in eine Kiste gelegt. Diese wird dann verschlossen und erst zu festgelegten Jahrestagen wieder geöffnet.

Entsprechend können während der Zeremonie Elemente verwendet werden, die als Erinnerung dienen. So kann das Paar Zettel verteilen und die Gäste Wünsche darauf schreiben lassen, die dann in die Zeitkapsel gelegt werden. Ebenfalls kann die Rede des Trauredners nach der Zeremonie hineinkommen. Selbstverständlich gehören auch die Eheversprechen dazu.

Sinnvoll kann es sein, die Zeitkapsel in der Zeremonie zu erklären und auch während der anschließenden Feier auf dem Brauttisch offen stehen zu lassen, um weitere Erinnerungen beizufügen. In einem „offiziellen Akt“ kann sie gegen Mitternacht geschlossen werden.

Liebesschloss

Die bekanntere Variante des Liebesschlosses ist es, ein Vorhängeschloss an einer Brücke oder anderen Gittern zu befestigen und dann den Schlüssel in einen Fluss zu werfen. So drückt das Paar symbolisch seine ewige Liebe aus.

Genauso kann das Liebesschloss auch in der Zeremonie verwendet werden. Es kann an allem befestigt werden, was dazu geeignet ist. Natürlich kann auch eine Zeitkapsel damit verschlossen werden.

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Sonnenuhr

Man kann eine Sonnenuhr zusammensetzen oder etwas darauf schreiben. Durch die Zeremonie erhält die Uhr eine weitere Bedeutung. Sie steht für die verschiedenen Zeiten, die in einer Ehe durchlebt werden können. Ob schwere oder gute Zeiten, es geht immer weiter und die Sonne wird am nächsten Tag wieder aufgehen.

Grundstein

Der Grundstein ist normalerweise der erste Stein eines Gebäudes, der in einer Zeremonie verbaut wird. Der Stein selbst ist hohl und wird mit Dingen gefüllt, die tagesaktuell sind, zum Beispiel einer Zeitung. Doch auch weitere Gegenstände können hinzugefügt werden. Sie sollen Glück bringen. Der Stein kann dann als Zeitkapsel verwendet werden, allerdings sehr wohl auch als Grundstein für ein Gartenhaus oder eine Mauer benutzt werden.

Baum pflanzen

Da die Zeremonie selten im Garten des Paares stattfindet, ist dieses Ritual bei Freien Trauungen eher selten. Doch passt es dennoch sehr gut zu einer Freien Trauung. Statt einen Baum gleich im Garten zu pflanzen, kann man das auch symbolisch machen. Der junge Baum befindet sich in einem größeren Topf und das Paar schüttet dann Erde dazu.

Später kann dieser Baum dann immer noch im Garten eingesetzt werden. Das symbolische Hinzufügen von Erde kann auch mit verschiedenfarbigem Sand gemacht werden.

Dann erhält es noch die zusätzliche Bedeutung des Sandrituals.

5. Weitere Rituale

Häufig lassen sich die unterschiedlichen Bedeutungen von Ritualen kombinieren. So kann das „Wachsritual“ sowohl „Mischritual“ als auch „Erinnerungsritual“ sein. Einige Rituale lassen sich aber keiner der vier Kategorien zuordnen.

Brautbecher / Hochzeitsbecher

Es gibt eine wunderschöne Geschichte über ein Liebespaar im Mittelalter. Damit beide heiraten können, muss der Bräutigam einen Becher schmieden, aus dem beide gleichzeitig trinken können, ohne das etwas daneben geht. Er gestaltet den Brautbecher oder Hochzeitsbecher. Manchmal wird er auch „Nürnberger Hochzeitsbecher“ genannt, da die Geschichte in Nürnberg gespielt haben soll. Früher wurde der Becher dem Brautpaar geschenkt.

Als Einleitung zum Ritual kann die Geschichte vorgelesen werden und dann trinkt das Paar gemeinsam und gleichzeitig aus dem Becher. Der Brautbecher steht als Symbol für die Liebe, die jedes Problem und jede Herausforderung meistern kann.

Ballons steigen lassen

Ballons steigen zu lassen gehört schon fast zu den „klassischen“ Ideen. Durch Beschränkungen (in der Nähe von Flughäfen) und Umweltaspekten (das Plastik verschmutzt die Umwelt, Tiere verschlucken es) ist es zunehmend seltener geworden. Doch die beiden Eheversprechen an je einem Ballon zum Himmel steigen zu lassen, kann eine sehr schöne Möglichkeit sein, ohne die zwei problematischen Aspekte zu ignorieren.

Ansonsten hat jeder Gast die Möglichkeit einen Ballon steigen zu lassen. Gerne werden auch noch Karten daran gehängt.

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Schnaps trinken

Vielleicht gehört ihr auch zu den Paaren, die sich zu einem bestimmten Getränk kennengelernt haben, oder bei denen im Laufe ihrer Beziehung immer wieder ein spezielles Getränk auftaucht. Vor Jahren hatte ich ein Paar kennengelernt, das dafür bekannt war, wann immer es geht, einen speziellen Kräuterlikör zu trinken. Wenn ich sie besuchte, war das Erste, was ich bekam, ein Glas davon. Nicht überraschend sollte das auch in der Zeremonie eine Rolle spielen. So haben sie dann ihr Eheversprechen mit einem Likör besiegelt.

Sprung von der Treppe

Sprung klingt vielleicht etwas zu viel. Es reicht hier sogar eine kleine Treppenstufe. Das Paar springt gemeinsam die Stufe herunter und macht damit den „Sprung in das gemeinsame Eheleben“. Während der Zeremonie ist das möglich, wenn das Paar auf einer Erhöhung sitzt.

Zur Auflockerung kann es ein schönes Element sein, auch Gäste mit einzubinden. Viele Rituale, die vom Brautpaar vollzogen werden, können auch auf die Gäste erweitert werden. So kann das Brautpaar gemeinsam mit den Gästen einen „Schnaps trinken“. Da sind keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten die Gäste einzubinden.

Es sind noch viele weitere Rituale für eine Trauzeremonie denkbar. Wenn du weitere erlebt hast, schreibe uns doch. Gerne werden wir die Liste erweitern!

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